Die meisten Hobby-Köche greifen gerne zu frischen Kräutern, um ihre Speisen zu würzen. Das gelingt natürlich am besten im Frühling und Sommer, wo das Grün frisch gedeiht. Doch auch in den kalten Herbst- und Wintermonaten müssen Sie nicht auf die aromatischen Pflanzen verzichten. Unsere Experten für Gartenbau München verraten Ihnen, mit welchen Methoden Sie Ihre Kräuter am besten trocknen und auf was Sie achten sollten, um den Geschmack optimal zu konservieren.
Diese Kräuter können Sie trocken
Nicht alle Kräuter sind zum Trocknen gleichermaßen gut geeignet. Welche Exemplare Sie problemlos konservieren können, haben wir in der folgenden Übersicht für Sie zusammengestellt:
- Basilikum
- Bohnenkraut
- Estragon
- Fenchel
- Kamille
- Kümmel
- Majoran
- Oregano
- Rosmarin
- Salbei
- Zitronenverbene
Wichtig: Verwenden Sie zum Trocknen keinesfalls Kräuter, die bereits verfault, vergilbt oder vertrocknet sind.
Kräuter zuerst säubern?
Vor dem Trocknungsprozess ist es wichtig, die Kräuter zu säubern, um Sie vor Staub, Erde, und Insekten zu befreien. Am besten schütteln Sie dazu die Kräuter durch. Verzichten Sie auf ausgiebiges Waschen – dadurch müssen die Kräuter länger trocknen und verlieren so an Qualität. Außerdem könnte sich Schimmel bilden.
Sollte die Pflanze stärker verschmutzt sein, kommt man aber nicht um das Waschbecken herum. Verwenden Sie einen sehr schwachen Wasserstrahl und tupfen Sie die Kräuter anschließend mit einem Tuch oder Küchenpapier ab.
Beim Einfrieren und Einlegen von Kräutern, müssen diese nicht wirklich ,,trocknen’’, weshalb das Waschen in diesem Fall ok ist.
Kräuter trocknen – 6 Möglichkeiten
Kräuter an der Luft trocknen
Das ist eine besonders schonende Art, Kräuter zu trocknen. Bündeln Sie die Kräuter und halten Sie diese mit etwas Garn oder Gummibändern zusammen. Hängen Sie dann die Bündel kopfüber in einem trockenen und staubfreien Raum auf, bei dem die Zimmertemperatur idealerweise zwischen 20 und 30°C liegt. Öffnen Sie die Fenster und lassen Sie auch die Tür geöffnet, damit das Zimmer optimal durchlüftet wird. Das beschleunigt den Trocknungsprozess. Denn wenn die Kräuter schneller trocknen können, verhindert das die Bildung von Schimmel sowie das Verfärben der Blätter. Ob die Kräuter bereits vollständig getrocknet sind, erkennen Sie am Rascheln, wenn Sie die Blätter anfassen. Bleibt das Geräusch aus, so benötigen Pflanzen noch etwas Zeit. Je nach Pflanze kann der Trocknungsprozess einige Stunden bis hin zu einigen Tagen Zeit in Anspruch nehmen.
Kräuter in der Sonne trocknen
Das schließt das Trocknen an der Luft mit ein, jedoch werden die Pflanzen hierbei bewusst in die pure Sonne gelegt. Auch hier werden die Kräuter zu lockeren Sträußen mit Garn oder einem Gummiband zusammengebunden und kopfüber aufgehängt. Ideal für die Trocknung in der Sonne ist ein windgeschützter, schattiger und warmer Platz, z.B. auf dem Balkon. Achten Sie unbedingt auf eine Umgebungstemperatur von 20 und 30°C. Ist es zu kalt, können die Kräuter nicht richtig trocknen und beginnen womöglich zu faulen. Bei übermäßiger Wärme hingegen besteht die Gefahr, dass sich die ätherischen Öle verflüchtigen und das Gewürz somit an Aroma verliert.
Kräuter trocknen im Backofen
Kräuter in der Sonne bzw. an der Luft zu trocknen, ist altbewährt, jedoch auch sehr zeitaufwendig und man benötigt viel Platz. Wer nicht so lange warten will, kann auch auf moderne Hilfsmittel zurückgreifen, wie den Backofen.
Um Ihre Kräuter darin zu trocknen, muss der Ofen zuerst vorgeheizt werden, aber auch einer möglichst geringen Stufe. Zerkleinern Sie Ihre Kräuter und legen Sie diese auf einem Backblech mit Backpapier aus. Geben Sie das Blech in den Ofen, halten Sie jedoch die Tür des Backofens einen kleinen Spalt offen, da während dieser Trocknung Feuchtigkeit im Ofen entsteht und diese so am besten ausweichen kann. Nach etwa drei Stunden sind die Kräuter fertig getrocknet. Lassen Sie diese vollständig auskühlen, ehe Sie sie in Gläsern oder anderen Behältern verstauen.
Kräuter in der Mikrowelle trocknen
Diese Methode ist aufgrund der schnellsten Trocknungszeit die wohl beliebteste. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass nur wenige mediterrane Kräuter für das Trocken in der Mikrowelle geeignet sind. Oregano oder Majoran können problemlos in der Mikrowelle getrocknet werden, da der Geschmack nicht darunter leidet. Für diese Methode können Sie die Kräuter auch problemlos waschen. Breiten Sie die Pflanzen danach auf einem Küchenpapier aus und geben Sie sie (zusammen mit dem Küchenpapier) bei einer sehr niedrigen Watt-Einstellung für etwa 30 Sekunden in die Mikrowelle. Prüfen Sie kurz, ob mit den Kräutern alles in Ordnung ist und wiederholen Sie den kurzen Trocknungsvorgang noch einige Male, bis die Kräuter vollständig getrocknet sind. Das dürfte in der Regel nur wenige Minuten Zeit in Anspruch nehmen.
Auch wenn sich das Trocknen in der Mikrowelle recht einfach gestaltet, ist die Hitzeeinwirkung trotz niedriger Watteinstellung oftmals zu groß. Die ätherischen Öle könnten sich verflüchtigen und damit würde das Gewürz an Aromen verlieren. Probieren Sie einfach aus, ob diese Methode für Sie und Ihre bevorzugten Kräuter passend ist. Sollte das die Qualität schmälern, können Sie auf die anderen genannten oder noch folgenden Methoden zurückgreifen.
Sensible Kräuter im Gefrierschrank trocknen
Eine Alternative zum herkömmlichen Trocknen ist das Einfrieren. Zerkleinern Sie die Kräuter und portionieren Sie diese in verschiedene Einheiten am besten in einem Eiswürfelbehälter. Geben Sie ein wenig Wasser in jede Mulde hinzu und legen Sie den Behälter ins Gefrierfach. Da sich eingefrorene Kräuter oftmals schwer unterscheiden lassen, sollte man die Portionen gut beschriften. Bestenfalls mit dem Datum der Konservierung; denn Kräuter halten ca. bis zu einem Jahr.
Kräuter in Öl einlegen
Gerade bei Kräutern wie Basilikum, Rosmarin oder Petersilie gehört diese Art der Konservierung zum Standard, da es besonders schonend zu den Aromen ist. Waschen Sie die Kräuter, schneiden Sie diese klein und geben Sie sie in ein Einmachglas oder ein anderes Gefäß. Übergießen Sie dann die Kräuter mit Öl und achten Sie darauf, dass diese vollständig bedeckt sind. Wählen Sie dazu eine hochwertige Sorte. Vorteilhaft an diesem Verfahren ist, dass man verschiedene Kräuter miteinander im selben Gefäß, aber auch mit Chili und Knoblauch mischen kann. Letzteres kann für ein besonderes Geschmackserlebnis sorgen. Nach 3 – 4 Wochen kann man das Öl abseihen und umfüllen: Es enthält nun den vollen aromatischen Geschmack der Kräuter. Damit profitieren Sie nicht nur von hochwertig konservierten Kräutern, sondern auch von aromatischem Öl. Statt Öl können Sie für das Einlegen auch milden Essig verwenden.
Getrocknete Kräuter aufbewahren
Wer lange Freude an seinen Kräutern haben will, ist nach dem Trocknen noch nicht fertig. Tatsächlich entscheidet auch die Art der Lagerung über die Haltbarkeit Ihrer Gewürze.
Das fängt schon bei der Wahl des Gefäßes an. Dieses sollte luft- und lichtgeschützt sein, um das Aroma der Kräuter zu bewahren. Porzellan oder dunkles Glas eignet sich am besten. Wer aus optischen Gründen Behälter aus Glas oder durchsichtigem Kunststoff bevorzugt, sollte darauf achten, dass die Gewürze dunkel und trocken aufbewahrt werden. So bleibt die schädliche UV-Strahlung den Kräutern fern. Am besten eignen sich dafür Küchenschränke. Platzieren Sie die Behälter nicht über dem Herd oder neben der Spüle.
Kräuter trocknen – Fazit
Wer möglichst lange etwas von seiner Kräuterernte haben möchte, kann das Grün einfach trocknen, indem er diese in den Ofen, in der Mikrowelle, im Gefrierfach oder draußen an frischen Luft, vorzugsweise in der Sonne, trocknet. Wichtig ist dabei auf eine mäßige konstant bleibende Temperatur zu achten, damit die Kräuter nicht schlecht werden und ihren Geschmack behalten. Waschen Sie die Kräuter zuvor nur bei starker Verschmutzung oder, wenn Sie nicht planen, diese an der Luft zu trocknen. Gerade Gewürze wie Oregano oder Majoran entfalten ihre Aromen erst durch den Trocknungsprozess und geben ihre Speisen so das gewisse Etwas. Viel Spaß beim Kräuter Trocknen und Kochen!
© Team 5 – stock.adobe.com